Historie

Geschichtlicher Hintergrund der alten Festungsanlage Kulturbastion Torgau

1809 entschied sich Napoleon I. eine neue Festung an der Elbe errichten zu lassen. Ausschlaggebender Grund hierfür war die Sicherung und Befestigung der Elblinie vor einem möglichen Russlandfeldzug. Die Wahl viel dabei schließlich auf Torgau. Das Hauptwerk der Festung Torgau, deren Bau 1810 begann, bildeten acht Bastionen. Diese waren befestigte Teile des Hauptwalls und besaßen in ihren seitlichen Begrenzungen bombensichere Räume, so genannte Flankenkasematten. Solch eine Flankenkasematte war die heutige Kulturbastion Torgau (rechte Flankenkasematte der Bastion II).

Nach der napoleonischen Herrschaft ging Torgau 1815 in preußischen Besitz über und die Bastion bzw. Festungsanlage wurde weiter ausgebaut. Als letztes Gebäude wurde 1877 ein bombensicheres Körnermagazin links neben der Flankenkasematte errichtet, das heute als Büroräumlichkeit des KAP Torgau e.V. genutzt wird. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zur technischen Verbesserung von Angriffswaffen, so dass viele Festungen militärisch gesehen uninteressanter wurden. Am 01.01.1893 übergab das preußische Militär das Festungsgelände an die Stadt Torgau.

Im 20. Jahrhundert wurde die Flankenkasematte vielfältig genutzt. Während es zu Kriegszeiten noch als Waffen-, Proviant- und Flüchtlingslager fungierte, wurde es später als Lagerhalle genutzt oder als illegale Mülldeponier missbraucht. Während der SED-Diktatur gehörte das Gebäude zum Firmengelände des Kraftverkehrs Torgau.

2001 reiften die Ideen zur Umgestaltung des Geländes zum Zentrum Kulturbastion Torgau. Dies konnte mit Hilfe des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gewährleistet werden. Am 02.10.2005 fand die Eröffnung der Kulturbastion sowie die Verleihung des Kulturpreises der Kulturpolitischen Gesellschaft Deutschland an den KAP Torgau e.V. statt.